Ohne Glanz und Glitzer – Mittwoch, 25.9.2024
Mittwoch. Im Moment weiß ich gar nicht mehr, was ich schreiben möchte, ich bin echt raus. Ich habe eben eine halbe Stunde lang auf einem Thema rumgekaut, um es wieder zu löschen.
Und dann ist mir wieder eingefallen, wie es besser geht: Das nehmen, was da ist. Einfach die Gedanken aufschreiben, ohne Glanz und ohne Glitzer. Dort beginnen, wo man ist.
Deprimierend – Donnerstag, 26.9.2024
Da ist es wieder. Das was Steven Pressfield mit „Resistance“ betitelt. Es ist spannend zu beobachten, wie man sich vor den Aufgaben drückt, die wichtig wären. Alles andere wird stattdessen in den Vordergrund geschoben und erledigt. Das wirklich Wichtige bleibt im Hintergrund.
Wenn man sein Leben so lebt, widmet man sich – genau genommen – nur den unwichtigen Dingen: Shopping, TV, Social Media, Ablenkung. Die wichtigen Fragen, wie z. B. „Bin ich zufrieden mit meinem Leben?“ oder „Wo will ich hin?“, bleiben im Hintergrund. Zu anstrengend, zu aufwühlend. Man könnte ja etwas ändern müssen.
Deprimierend, oder?
Eskapismus – Freitag, 27.9.2024
Lassen wir heute die Depression von gestern beiseite.
Seit ich heute Mittag ein nettes Gespräch hatte, in einem Café mit einem Kaffee in der Sonne draußen saß und auf einem Spaziergang im Hamfelder Wald war, ist meine Welt wieder mehr in Ordnung. Nach einer Woche in der Stadt ohne Spaziergänge in der Natur oder jegliche andere ländliche Ablenkung sinkt meine Laune so rapide ab, dass es zum Wegrennen ist. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich habe spontan an Eskapismus / Escapism gedacht und es nachgeschlagen. Wikipedia sagt „Wirklichkeitsflucht“. Ehrlich?
Widerstand – Samstag, 28.9.2024
Es gab Bücherzuwachs in dieser Woche: u. a. „The War of Art“ und „The Daily Pressfield“, beide von Steven Pressfield. Besonders „War of Art“ ist ein Klassiker.
Bei Steven Pressfield geht es um die Resistance, d. h. den Widerstand, den offenbar viele Kreative (und alle anderen, die es betrifft) überwinden müssen, wenn sie ihre PS auf die Straße bringen wollen. Der Widerstand, der uns alles mögliche machen lässt, nur nicht das Wichtige.
Ich dachte oft, ich sei die Einzige, der das so geht. Weit gefehlt.
Labyrinth – Sonntag, 29.9.2024
In einer Hypnosereise sah ich heute ein Labyrinth. Mein erster Gedanke war, dass das etwas mit „sich verlaufen haben“ oder „orientierungslos zu sein“ zu tun hat. Also erstmal nicht positiv.
Eine Sekunde später kam der Gedanke dazu, dass ich mich in einem Labyrinth auch prima verstecken kann, wenn ich will. Mich zurückziehen.
Haben nicht die meisten Dinge mindestens zwei Seiten? Nach- und auch Vorteile? Da fällt mir spontan der Stichpunkt „Sekundärgewinn“ ein: Wenn man etwas Unerwünschtes beibehält, weil es einem auch einen (oft unbewussten) Vorteil bringt.